Streckenflug
Für viele Piloten ist der Streckenflug das größte Erlebnis beim Segelfliegen - das Verlassen der Platzrunde, das Anfliegen ausgewählter Ziele und die Rückkehr zum Platz nach Stunden des Abenteuers!
Zugspitzmassiv und Mieminger Kette
"Wie wenig Lärm machen die wirklichen Wunder." - Antoine de Saint-Exupéry
Streckenflug (engl. Cross Country oder kurz XC) ist der motorlose Flug mit Segelflugzeugen (oder Hängegleitern, Gleitschirmen) außerhalb des Gleitwinkelbereichs des Heimatflugplatzes. Ziel ist es, eine bestimmte, den Wetterverhältnissen und persönlichen Fähigkeiten angepasste Strecke zurückzulegen, verschiedene Wendepunkte anzufliegen und das gewählte Ziel (der Heimatflugplatz oder, im Falle des Wandersegelfluges der gewählte Zielfluglatz) zu erreichen.
Diese Flugsportart vereint die faszinierenden Grundlagen der motorlosen Fliegerei - Aerodynamik, Navigation, Meteorologie, Technik - in idealer Weise mit dem Erlebnis, in atemberaubenden Landschaften zu fliegen und sich mit anderen zu messen.
Im Doppelsitzer kann man dieses gemeinsame Erlebnis und die jeweiligen Aufgaben miteinander teilen und profitiert von dem direkten Austausch während des Fluges. In Paterzell stehen zu diesem Zweck zwei Hochleistungsdoppelsitzer zur Verfügung.
Im Teamflug mit mehreren Flugzeugen können ebenfalls die Entscheidungen zur Routenwahl und Flugtaktik gemeinsam abgestimmt werden.
Oder man fliegt alleine, eigenständig und eigenverantwortlich auf der selbstgewählten Route zum selbstgesteckten Ziel. Der Effekt ist immer ein Zugewinn an Erfahrung und Erlebnis.
Streckenflug kann im Rahmen ausgerichteter regionaler Wettbewerbe, Meisterschaften, Vergleichsfliegen, als dezentraler Onlinecontest, Wandersegelflug von Platz zu Platz oder einfach so zum Spaß nach Tagesform betrieben werden. Der dezentrale Wettbewerb erfolgt durch Einreichen und Bewerten der Flüge auf einem der möglichen Onlineportale wie https://www.weglide.org/ oder https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/segelflugszene/index.html
Auf diesen Portalen können auch die Flüge anderer Piloten verglichen und analysiert werden. So lassen sich Routenentscheidungen oder die Einschätzung der Flugbedingungen mit jedem Flug hinterfragen und verbessern.
Nach Abschluss der Segelflugausbildung gilt es, die fliegerischen Fähigkeiten und das theoretische Rüstzeug entsprechend der Ambitionen zu entwickeln. Für dieses Unterfangen gibt es verschiedene Programme, Leergänge und Förderungen:
- Vereinsinterne Einweisungsflüge und die Unterstützung durch Multiplikatoren, die ihr Wissen teilen
- LIMA und AlpenLIMA des LVB
https://www.lvbayern.de/mitgliederservice/sparten-luftsportjugend/segelflug/ausbildung-lehrgaenge/
- DAeC Streckenflugcamp
https://segelflug.aero/web4/index.php
- Förderflugzeuge und Förderpreise des LVB und des DAeC
- FAI-Leistungsabzeichen, Qualifikationen zu nationalen und internationalen Wettbewerben, der Dienst als Sportsoldat:in Segelflug
Vertiefungsthemen sind insbesondere:
Aerodynamik - Beherrschung des Flugzeugs in anspruchsvollen Situationen
Navigation - Kartenlesen, sichere Orientierung in bekanntem und unbekanntem Terrain, Routenvorbereitung und -nachbereitung, Erkennen von Luv und Leezonen, Außenlandewiesen, Plan B, Navigationshilfsmittel
Meteorologie - Einschätzung der Wetterbedingungen im Tagesverlauf und der Einfluss auf die Routenwahl
Technik - Ausrüstung, Flugvorbereitung, Start und Landung, Sollfahrt, Hangflug, Endanflug, Außenlandung
Impressionen: